Eine ausgeglichene Schlafroutine ist ein zentraler Baustein unserer Gesundheit. Dennoch erleben viele Menschen Phasen, in denen sie nicht ausreichend erholsamen Schlaf finden. Schlafstörungen sind weit verbreitet und können bei Krankheit, Sorgen oder Stress auftreten. Halten die Probleme jedoch länger an und beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich, sollte man ärztlichen Rat suchen, um körperliche Ursachen auszuschließen und eine geeignete Behandlung zu finden.
Was sind Schlafstörungen?
Wir alle kennen Nächte, in denen wir uns im Bett herumwälzen und nicht zur Ruhe kommen. Solche gelegentlichen Schlaflosigkeiten sind normal, insbesondere vor wichtigen Terminen oder in stressigen Phasen. Normalerweise kehren Schlafdauer und -qualität danach wieder zurück. Von einer Schlafstörung spricht man, wenn Menschen über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche schlecht schlafen und ihre Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und ihr psychisches Wohlbefinden dadurch erheblich beeinträchtigt werden.
Symptome von Schlafstörungen
Schlafstörungen, medizinisch als Insomnie bezeichnet, äußern sich in verschiedenen Formen. Hauptsächlich zeigen sie sich durch Unzufriedenheit mit der Schlafdauer oder -qualität, verbunden mit einem oder mehreren der folgenden Symptome:
- Schwierigkeiten beim Einschlafen
- Häufiges Aufwachen in der Nacht mit Problemen, wieder einzuschlafen
- Sehr frühes Erwachen und Unfähigkeit, wieder einzuschlafen
Typisch ist auch, dass Betroffene sich besonders abends und nachts viele Sorgen über ihren Schlaf machen, was die Situation zusätzlich verschärfen kann. Solche Schlafprobleme führen dazu, dass Betroffene tagsüber häufig übermüdet sind.
Diagnostik bei Schlafstörungen
Eine genaue Beobachtung des eigenen Schlafverhaltens liefert oft wichtige Hinweise für die ärztliche Diagnose. Betroffene sollten ein Schlaftagebuch führen oder einen Schlaffragebogen ausfüllen, um die Symptome zu dokumentieren. In einem ausführlichen Gespräch wird dann versucht, die Ursachen für die Schlafstörungen zu ermitteln.
Um körperliche Ursachen wie neurologische oder hormonelle Erkrankungen auszuschließen, können weitere Untersuchungen notwendig sein, wie Bluttests oder eine Messung der Hirnströme (EEG). Bei Bedarf werden Übernachtungen in einem Schlaflabor durchgeführt, um die Schlafqualität genau zu untersuchen.
Ursachen für Schlafstörungen
Die Ursachen für Schlafstörungen sind vielfältig:
Prädisponierende Faktoren
Genetische Veranlagungen oder bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Perfektionismus können Menschen anfälliger für Schlafstörungen machen.
Auslösende Faktoren
Lang andauernde Sorgen, dauerhafter Stress und belastende Ereignisse wie eine Trennung können ebenfalls Schlafprobleme verursachen.
Aufrechterhaltende Faktoren
Verhaltensweisen, die die Schlafstörung aufrechterhalten, wie das Schlafen bis in den Vormittag oder tagsüber, regelmäßiger Drogen- oder Alkoholkonsum, sowie häufige Verschiebungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, etwa bei Schichtarbeit.
Weitere Ursachen können Schnarchen mit Atemaussetzern (Schlafapnoe), nächtliche Unruhe in den Beinen (Restless-Legs-Syndrom), körperliche Beschwerden wie chronische Schmerzen oder nächtlicher Harndrang, psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen, bestimmte Medikamente und Schlafunterbrechungen durch Schlafwandeln oder Albträume sein.
Schlafstörungen in besonderen Lebensphasen
Pubertät
In der Pubertät verändert sich der Schlaf-Wach-Rhythmus, sodass Jugendliche später müde werden und an Schultagen oft zu wenig Schlaf bekommen, was sie am Wochenende durch längeres Schlafen auszugleichen versuchen. Dies kann den Schlaf-Wach-Rhythmus weiter durcheinander bringen.
Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft können der wachsende Bauch, häufiger nächtlicher Harndrang, Sodbrennen und Wadenkrämpfe den Schlaf stören. Kleine Maßnahmen können jedoch helfen, die Schlafqualität zu verbessern.
Wechseljahre
Hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren führen oft zu nächtlichen Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, die die Schlafdauer und -qualität beeinträchtigen. Eine Beratung in der gynäkologischen Praxis kann helfen, diese Symptome zu lindern.
Folgen von Schlafstörungen
Guter Schlaf ist essenziell für körperliche und seelische Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Lang anhaltender Schlafmangel kann die Gesundheit, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Nach einer schlaflosen Nacht fällt es oft schwer, sich zu konzentrieren. Emotionale Unausgeglichenheit und Überforderungsgefühle können die Folge sein.
Langfristig erhöht Schlafmangel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselkrankheiten wie Herzinfarkt, Bluthochdruck und Diabetes. Das Immunsystem wird geschwächt, wodurch Infektionskrankheiten begünstigt werden. Auch die Unfallgefahr steigt bei Müdigkeit. Zudem können unbehandelte Schlafstörungen das Auftreten von psychischen Erkrankungen wie Depressionen fördern. Gesunder Schlaf ist wichtig für unser Gehirn, unterstützt Lern- und Gedächtnisprozesse und sorgt für eine ausgeglichene Stimmung.
Behandlungsmöglichkeiten bei Schlafstörungen
Verbesserung der Schlafhygiene
Oft liegen die Ursachen für Schlafprobleme in den Schlafgewohnheiten. Eine verbesserte Schlafhygiene kann dazu beitragen, Schlafstörungen zu lindern oder zu beseitigen. Ein geregelter Schlafrhythmus, reduzierte abendliche Mediennutzung und eine ruhige, schlaffördernde Umgebung sind wichtige Elemente.
Kognitive Verhaltenstherapie
Neben der Behandlung möglicher körperlicher Ursachen wird häufig eine kognitive Verhaltenstherapie eingesetzt. Diese umfasst Entspannungsverfahren, Schlafhygiene und Techniken, die helfen, Grübeleien und Sorgen um den Schlaf zu unterbrechen. Sie kann dauerhaft zu einem besseren Schlaf verhelfen, indem Betroffene schlafstörende Verhaltensweisen und Einstellungen durch schlaffördernde ersetzen.
Medikamentöse Behandlung
Schlafmittel sollten nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden, auch wenn sie rezeptfrei erhältlich sind. Medikamente sollten nur kurzzeitig und in angemessener Dosierung verwendet werden, da sie abhängig machen können und langfristig die Schlafqualität verschlechtern können. Bei älteren Menschen ist besondere Vorsicht geboten, da Schlafmittel die Gangunsicherheit erhöhen und das Sturzrisiko sowie die Hirnleistung beeinträchtigen können.
Pflanzliche Präparate
Auch Heilpflanzen wie Baldrian, Hopfen, Melisse und Passionsblume können beim Einschlafen helfen. Dennoch sollte auch die Einnahme von pflanzlichen Präparaten vorab mit dem Arzt oder der Apotheke besprochen werden, um Neben- und Wechselwirkungen zu vermeiden.
Beratung und Hilfe
Schlafstörungen sind weit verbreitet und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, die Ursachen zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung des Schlafs zu ergreifen. Eine verbesserte Schlafhygiene, kognitive Verhaltenstherapie und gegebenenfalls die richtige medikamentöse Behandlung können helfen, wieder zu einem erholsamen Schlaf zu finden.
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